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Historie von Burg & Familie Eltz

Bauchronik der Burg

Die Burg am Elzbach stand schon, als Ahnherr Rudolf 1157 sich nach seinem befestigten Haus „von Eltz“ nannte und auf einer Urkunde Kaiser Barbarossas als Zeuge mitsignierte. Seine Nachfahren teilten 1268 Burg und Besitz in drei gleiche Teile, bauten 500 Jahr lang so, wie es der Standort zuließ: in die Höhe, und lebten dort bis 1815 als Ganerben. Dann gingen die Freiherrn Eltz-Rübenach, die Grafen Eltz blieben, bis heute.

1157  

Erstmalige Nennung Rudolfs von (der Burg) Eltz in einer Urkunde des Kaiser Friedrich I Barbarossa. In diese Zeit datieren die unteren fünf Stöcke des romanischen Bergfrieds Platt-Eltz (Haus 7) auf dem Plan.

1268  

Vertrag von Rudolfs Urenkel Elias, Wilhelm und Theoderich über die Stammesteilung und die Errichtung einer Ganerbschaft, einer Erb- und Wohngemeinschaft auf Burg Eltz.  

Damit entstanden die drei Hauptlinien von Eltz, die "vom goldenen Löwen", die späteren Grafen zu Eltz-Kempenich, die "vom silbernen Löwen", die heutigen Freiherrn von Eltz-Rübenach, und die "mit den Büffelhörnern", deren Nachfolger sich bis zu ihrem Aussterben 1786 Freiherrn zu Eltz-Rodendorf nannten.  

1252-1300  

Errichtung des gotischen Aufbaus von Platt-Eltz (7) und auf der Ostseite des Hofs das älteste der Kempenicher Häuser (12) sowie, nördlich angrenzend, das Haus Klein-Rodendorf. (11) 

1311-1312  

Bau der unteren fünf Stockwerke des heutigen Rübenacher Hauses (5) auf der westlichen Seite des Hofs. 

1323  

Erste Kodifizierung der Ganerbschaft im "Burgfriedensbrief", 1430: erweitere Version.  

1331-1333  

Die Eltzer Ganerben kämpften zusammen mit den benachbarten Herren von Waldeck, Schöneck und Ehrenburg in der Eltzer Fehde um ihre Standes- und Fehderechte gegen den Erzbischof und späteren Kurfürsten Balduin von Trier.  

1333 ergaben sich die Eltzer und erhielten die zuvor reichsständische Burg Eltz und die von Balduin errichtete Gegenburg Trutzeltz als nunmehr Trierisches Lehen.  

1514-1515  

Erbauung der zwei der heute Rodendorfer Häuser (14, 15) genannten achtstöckige Gebäude im (Retro-) Stil des frühen 14. Jahrhundert. Vermutlich zeitgleich datieren in der Vorburg das Torwärterhaus zum inneren Burgtor (3) und die Remise (17).  

1567-1581  

Jakob III zu Eltz, Kurfürst und Erzbischof von Trier. Der bedeutende Seelsorger und Kirchenfürst machte sich auch um die Rechte der Burg Eltz und die Stellung der Familie im Kurfürstentum Trier verdient. 1573 erhielten die Eltz "vom goldenen Löwen" die Herrschaft Kempenich, 1580 den Rang des Erbmarschalls des Kurfürstentums Trier. 

1600  

Burg Eltz wird zunehmend als dauerhafter Wohnsitz der drei Famlienzweige zugunsten neuer Stadthäuser ("Eltzerhöfe") in Trier, Koblenz, Boppard, Mainz, Eltville, Blieskastel u. a. aufgegeben.  

1604  

entstand ein weiterer Kempenicher Wohnturm (9), ein dreigeschossiger Anbau samt
einem zweistöckigen, im offenen Erdgeschoss gewölbten Porticus. 1664 wurde dieses Kempenicher Haus um zwei weitere Geschosse Fachwerk aufgestockt. 

1650  

Bau eines weiteren vierstöckigen Kempenicher Wohnturms im Südosten (10). 

1664  

Umbau der vormals gotischen Kapelle, Anbringung eines Erkers. Vermutlich zeitgleich datiert das Goldschmiedehaus in der Vorburg (18). 

1689  

Hans Anton zu Eltz-Üttingen als französischer Oberst und die Nachbargemeinde Müden konnten die Zerstörung der Burg im Pfälzischen Erbfolgekrieg verhindern. 

1732-1743  

Philipp Karl zu Eltz von Mainz, Kurfürst, Erzbischof und Erzkanzler des Reichs zu Dank erhebt Kaiser Karl VI die Linie Eltz-Kempenich zu Grafen und ermöglicht den Erwerb der Herrschaft Vukovar in Kroatien, dem Hauptwohnsitz der Familie bis 1944. 

1786  

Die Grafen zu Eltz-Kempenich erben den Ganerbenanteil der ausgestorbenen Freiherren zu Eltz-Rodendorf an der Burg Eltz. 

1792-1794  

Burg Eltz wird zeitweise durch französischen Revolutionstruppen annektiert. 

1815  

Ende der Ganerbschaft: Die Freiherren von Eltz-Rübenach verkaufen ihren Anteil an die Grafen Eltz-Kempenich, die seither alleinige Besitzer der Burg Eltz sind.  

1820  

Beginn des modernen Tourismus: William Turner, Victor Hugo, deutsche Kaiser u. v. m. besuchen in der Folge Burg Eltz. 

1848-1890  

Sicherung und Restaurierung der Burg Eltz. Wiedererrichtung der eingefallenen Handwerkerstube (19) nach dem Gemälde der Burg auf der Stammtafel von 1680. 

1850-1944  

Die Grafen Eltz leben in Kroatien und sind nur wenige Wochen p. a. auf Burg Eltz. 

1920  

Brand der Kempenicher Häuser sowie der Dächer von Rodendorf und Platt-Eltz. 

1945  

Burg Eltz wird Museum

1961-1995  

Burg Eltz auf dem 500-DM-Schein

1975-1980  

Umfangreiche Sicherung und Renovierung der Außenmauern. 

1981  

Eröffnung der Schatzkammer. 

2009-heute  

Generalsanierung der Burg: Dächer, Statik, Fenster, Wandmalereien, Interieur. 

2018  

Jakob, geb. 1979, 34. Generation Eltz, übernimmt die Verantwortung für die Stammburg. 

Neun Jahrhunderte Haus Eltz

Die Burg Eltz gilt als Inbegriff der deutschen Ritterburg. Sie blieb über die Jahrhunderte hinweg in Familienbesitz und ist unzerstört. Ihre Geschichte ist reich an Mythen und Ereignissen, bedeutenden Persönlichkeiten und großer Kunst. Ein Kurzporträt der Burg mit den wichtigsten Zahlen und Fakten, sowie vielen interessanten Geschichten und Informationen:

Die Entwicklung der mittelalterlichen Burgen, die wir heute in ihrer Wehrhaftigkeit und ihrer Schönheit bewundern, begann im 9. und 10. Jahrhundert. Aus den bisher mit Erdwällen und Palisaden geschützten Herrenhöfen wurden mit Mauern befestigte, gesicherte Burgen. Die Blütezeit des Burgenbaus reichte vom späten 11. bis zum 13. Jahrhundert – die große Zeit der Staufer. In diese ereignisreiche Epoche fällt die erste Erwähnung des Namens Eltz. 

Im Jahre 1157 

Rudolf von Eltz unterzeichnete und besiegelte im Jahre 1157 eine Schenkungsurkunde von Kaiser Friedrich I. Barbarossa als einer seiner Zeugen. Er bewohnte die damals noch kleine Burganlage am Elzbach, einem Nebenfluss der Mosel. Teile hiervon, wie der romanische Bergfried Platt-Eltz und vier Stockwerke des ehemaligen romanischen Pallas (Wohngebäudes) innerhalb der heutigen Kempenicher Häuser, sind heute noch erhalten. Hiervon zeugen der wohl älteste bemalte Schornstein des Landes und ein neu entdeckter ebenfalls bemalter romanischer Fensterbogen. 

Die Burg Eltz entstand in strategisch günstiger Lage: Sie wurde an einem Weg erbaut, der die Mosel – seit jeher eine der wichtigsten Handelsstraßen des Deutschen Reichs – mit der Eifel und dem fruchtbaren Maifeld verband. 

Die Anlage und ihre Umgebung bilden eine harmonische Einheit: Auf drei Seiten von der Elz umflossen, ragt die Festung auf einem bis zu 70 m hohen, elliptischen Felskopf hervor – dem Fundament der gesamten Burg. Die Erbauer orientierten sich bei der Architektur an den natürlichen Gegebenheiten. So entstanden die teilweise ungewöhnlichen Grundrisse der einzelnen Räume. 

 

Von 1252 bis 1277 wurde auf der Ostseite des Hofs ein ursprünglich vierstöckiger Pallas (Wohngebäude) für Elias vom goldenen Löwen errichtet.  

 

1266 wurde der allen drei Linien zu gleichen Teilen gehörende Bergfried Platt-Eltz um ein weiteres, zinnenbegränzten Geschloss aufgestockt.  

  

Im Jahre 1268 kam es unter den Brüdern Elias „vom goldenen Löwen“, Wilhelm „vom silbernen Löwen“ und Theoderich „mit den Büffelhörnern“ zu einer Stammesteilung und damit verbunden auch zu einer Teilung der Burg und der dazugehörigen Ländereien sowie mit ab dann eigenen Wappen. Fortan war Burg Eltz eine "Ganerbenburg", in der mehrere Linien des Hauses Eltz in Gemeinschaft zusammenlebten. 

In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts bis Anfang des 14. Jahrhunderts fanden umfangreiche Bauarbeiten auf Burg Eltz statt. Es liegt nahe, dass diese in Folge der Stammesteilung ins Werk gesetzt wurden.  

 

1299 bis 1312 entstand der heute „Klein Rodendorf“ genannte vierstöckige Wohnturm vermutlich für Theoderich „von den Büffelhörnern“. 

 

Johann, Sohn des Wilhelm, errichtete um 1311 -1312 die ersten vier Stockwerke des heute "Rübenacher Haus" genannten Wohnturms seines Familienzweiges "vom silbernen Löwen"

 

1323 älteste erhaltene Kodifizierung der Ganerbschaft in Form eines so genannnten „Burgfriedensbriefs“, Fortschreibung und Ergänzung dieser bis 1815 gültigen Burgverfassung in den Jahren 1430, 1481 und 1556. 

 

1331 bis 1335 "Die Eltzer Fehde" 

Der Expansionspolitik des Trierer Erzbischofs Balduin von Luxemburg widersetzen sich die Eltzer in einem Bündnis mit benachbarten ritterlichen Familien in der sog. "Eltzer Fehde". 1331 erfolgte dort der erste gesicherte Kanonenangriff nördlich der Alpen. Als dieser erfolglos blieb, wurde die heute noch als Ruine sichtbare Trutzeltz errichtet und Burg Eltz mit Hilfe von Katapulten und Bliden jahrelang belagert. 1333 ergaben sich die Herren zu Eltz. 1335 erfolgte der Friedensschluss mit Balduin.

Da in der Folge die meisten Befestigungsanlagen der Burg geschleift werden mussten, blieb Eltz zwar nur noch eine "befestigte Wohnanlage", gleichwohl über die Jahrhunderte unzerstört. Dass nach der Eltzer Fehde keine kriegerischen Handlungen auf Burg Eltz stattfanden, ist dem Glück, einer geschickten Familienpolitik, kluger Diplomatie und der gelegentlich sehr beherzten Unterstützung der Nachbarn zu danken. 

 

1441 bis 1472 

Das Rübenacher Haus wurde 1441-1442 um die oberen zwei Stockwerke und das heutige Dachgestühl sowie das nördliche Treppenhaus (1444) aufgestockt. 1472 wurde dieses auf der Westseite der Burg gelegene Haus mit seinen prächtigen Wandmalereien unter Lancelot und Wilhelm vom silbernen Löwen fertiggestellt. Der Name Eltz-Rübenach geht übrigens auf die Vogtei Rübenach bei Koblenz zurück, die Richard vom Silbernen Löwen 1277 erworben hatte. 

Mit seinen mehreckigen Fachwerktürmchen, dem schlichten, auf zwei Basaltsäulen ruhenden Erkervorbau über der Eingangstür des Hauses und dem reizvollen spätgotischen Kapellenerker bestimmt das Rübenacher Haus wesentlich die architektonische Vielfalt des Burginnenhofes.  

 

1475 Errichtung eines zweiten, ebenfalls vierstöckigen Wohnturms südöstlich des romanischen Pallas der Linie vom goldenen Löwen, heute Teil der Kempenicher Häuser.

 

1490 bis 1515 

In der Zeit von 1490 bis 1515 entstand der heute „Groß Rodendorfer Haus“ genannte Wohnturm im Anschluß an Haus Klein Rodendorf. Der älteste Teil, von 1470, ist der Fahnensaal mit seinem prächtigen spätgotischen Netzgewölbe, der wohl ursprünglich eine Kapelle war. Darauf wurden weitere vier Stockwerke errichtet. An seiner Hoffront ist eine auf drei Pfeilern ruhende gewölbte Vorhalle aufgebaut.

Es ist in dieser Form einzigartig, dass der Bauherr, Philipp zu Eltz und Pyrmont, dieses Haus in der frühen Renaissancezeit im (Retro-)Stil der Hochgotik um 1330 erbauen und die Innenhofsicht unverputzt ließ.  

In diese Bauperiode datieren wohl auch die unterhalb dieses Hauses in der Vorburg gelegene Remise und das Torwärterhaus vor dem Eingang zum inneren Burghof. 

Der Name Eltz-Rodendorf geht auf die Heirat von Hans Adolf zu Eltz mit Katharine von Brandscheid zu Rodendorf im Jahre 1563 zurück. Hierdurch erwarb er die Herrschaft Rodendorf [Châteaurouge] im Lothringer Amt Bouzonville, nach der er und seine Nachkommen sich ab dann benannten.

1510 bis 1581  Jakob III zu Eltz, Kurfürst von Trier

Das Haus Eltz machte vor allem in den Kurstaaten Mainz und Trier Karriere. Es konnte in jeder Generation geistliche Berufe vorweisen, allein im Erzstift Trier über 70 Prälaten und Nonnen in 400 Jahren, deren herausragender Vertreter der im Jahre 1510 geborene Jakob zu Eltz war. Er war einer der bedeutendsten Kurfürsten in der Geschichte des Erzbistums Triers und bekleidete im Laufe seines Lebens viele wichtige Ämter: Nach seinem Studium in Löwen wurde Jakob zu Eltz am 15. September 1525 erst Domherr von Trier und schließlich am 13. Oktober 1547 Domdekan. Ab 1564 hatte er auch das Amt des Rektors an der Universität Trier inne. Im Jahre 1567 wurde er schließlich in Koblenz vom Domkapitel als Jakob III zum Erzbischof und Kurfürsten gewählt. 

 

Jakob zu Eltz galt als einer der stärksten Verfechter der Gegenreformation und fand in den Jesuiten seine wichtigsten Bundesgenossen. Seinen Kurstaat regierte er die längste Zeit aus der Nähe von Wittlich, da in Trier damals die Lutheraner und Calvinisten die Macht innehatten. Erst nach 13 Jahren gelang es Jakob nach unzähligen Verhandlungen und zuletzt mit Waffengewalt dort einzuziehen. Am 27. Mai 1580 huldigte die Stadt Trier dem Kurfürsten auf dem Hauptmarkt und schwor ihm Treue und Gehorsam. Jakob zu Eltz starb am 4. Juni 1581. 

 

1573 erhielt Anton vom goldenen Löwen die Pfandschaft Kempenich in der Eifel vom Kurfürsten Jakob III zum Lehen und benannte sich und seinen Stamm ab dann "Eltz-Kempenich".

 

1580 belehnte Jakob III Anton mit der Würde des Erbmarschalls seines Kurfürstentums. Damit stand ihm und seinen Nachkommen der Oberbefehl im Kriege und die Führung der Trierer Ritterschaft zu. Dieses Amt hatte die Eltzer bis zum Ende des Kurstaates 1803 inne.  

 

1604 bis 1661 

Zwischen 1604 und 1661 wurden der romanische Pallas und seine Nebengebäude um einen bzw. drei weitere Stockwerke, zumeist aus Fachwerk, aufgestockt. Diese Erweiterung umfasst die heute als Kempenicher Häuser bekannten südöstlichen Bauteile der Burg. Sie runden durch ihre architektonische Komposition und ihr wohlgegliedertes Fachwerk den malerischen Gesamteindruck des Innenhofes ab. Eine Zisterne unter dem mächtigen Treppenturm diente der Wasserversorgung der gesamten Burg. 

 

Der Haupteingang der Kempenicher Häuser wird von einer Torhalle geschützt, in deren Obergeschoß ein Erkerzimmer liegt. Es ist auf zwei achteckigen Basaltpfeilern gebaut, die durch Rundbögen verbunden sind. Die darauf befindlichen Inschriften "BORGTORN Eltz 1604" und "ELTZ-MERCY" geben Hinweise auf den Baubeginn und die Mitglieder der Familie Eltz, die damals die Modernisierung und Erweiterung des romanischen Burghauses in Auftrag gaben. 

 

Der 30-jährige Krieg brachte eine Unterbrechung der Bauarbeiten, die erst durch Hans Jakob zu Eltz und dessen Ehefrau Anna Elisabeth von Metzenhausen verstärkt betrieben und beendet wurden. Die letzte größere Baumaßnahme war die Errichtung eines weiteren vierstöckigen Wohnturms im Südosten der Kempenicher Häuser. An die Bauherren erinnern noch die Schlusssteine des Kreuzgewölbes der Torhalle (1651) mit den Wappen Eltz und Metzenhausen. Auch das prunkvolle frühbarocke Allianzwappen von 1661 weist darauf hin. Es besteht aus gelblichem Sandstein und befindet sich unter den Mittelfenstern des Erkers. Die gleichen Wappen befinden sich an den schmiedeeisernen Fensterkörben des Kempenicher Untersaales und auf einem Wappenschild am Hofgeländer. 

 

Die gesamte Baugeschichte der Burg erstreckte sich über mehr als 500 Jahre. Von der Romanik bis zum Frühbarock vereinigen sich in der Burg Eltz alle Stilrichtungen zu einem harmonischen Ganzen. So entstand schließlich eine Randhausburg mit acht eng um den Innenhof gruppierten Wohntürmen. In den bis zu 80 Räumen der Burg lebten bis zu 100 Familienmitglieder zuzüglich einer etwa gleichen Anzahl von Bediensteten. 

 

1647-1648 

Friedrich zu Eltz verhandelte in Münster als Abgesandter des Kurfürsten von Mainz sowie auch für die anderen geistlichen Kurstaaten so energisch und erfolgreich, dass Kaiser Ferdinand III ihn mit einer große Summe belohnte und den alten Titel des Hauses, Edler Herr, für ihn und seine Familie bestätigte. Friedrichs Portrait hängt im Rathaussaal zu Münster mit allen, die 1647-48 den Westfälischen Frieden zur Beendigung des 30-jährigen Krieges ermöglichten.   

 

1665 bis 1743  Phillipp Karl zu Eltz, Kurfürst von Mainz

Mit Philipp Karl zu Eltz, Kurfürst von Mainz und Erzkanzler des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation erreichte die Familie Eltz ihren historisch größten politischen Einfluss. Der im Jahre 1665 geborene Philipp Karl trat 1686 in das deutsch-ungarische Kolleg in Rom ein. Im Jahre 1719 – bei der Wahl Georg von Schönborns zum Kurfürsten von Trier – vertrat er als Domkantor von Mainz und Archidiakon von Trier die kaiserlichen Interessen. Er war gleichzeitig Domherr in Mainz und Trier. 

 

Nach dem Tode des Mainzer Kurfürsten wurde Philipp Karl zu Eltz einstimmig zu dessen Nachfolger gewählt. Philipp Karl war damit geistlicher Führer und mächtigster Kirchenfürst nördlich der Alpen. Als Reichserzkanzler leitete er später den Reichstag in Regensburg und fungierte dort als ranghöchster Reichsfürst, direkt nach dem Kaiser. Seine bedeutendste Leistung bestand in der Durchsetzung der sog. Pragmatischen Sanktion, die es der Erzherzogin und späteren Kaiserin Maria Theresia erlaubte, das habsburgische Erbe ungeteilt anzutreten, obgleich eine weibliche Erbfolge nach dem salischen Reichsrecht unzulässig war. 

Fast während seiner gesamten Regierungszeit vertrat Philipp Karl die Interessen Karl VI. aus dem Hause Habsburg. Er bildete mit den Kurstaaten Hannover und Trier eine Partei gegen Bayern. Doch 1742 kam es zum Bruch mit dem Hause Habsburg. Ursache hierfür war die Kaiserwahl, bei der Philipp Karl – nicht zuletzt aufgrund des massiven Drucks Bayerns und Frankreichs – gezwungen war, sich für den Wittelsbacher Karl Albrecht, den späteren Karl VII., zu entscheiden. Dies wurde ihm von den Habsburgern als Verrat ausgelegt. Philipp Karl litt bis zu seinem Tod 1743 unter dieser Entscheidung.  

 

1688 bis 1689 

Während des Pfälzischen Erbfolgekrieges von 1688 bis 1689 wurde ein Großteil der rheinischen Burgen zerstört. In dieser Zeit spielte Hans Anton zu Eltz-Üttingen eine wichtige Rolle bei der Erhaltung der Burg Eltz. Da er im französischen Heer als hoher Offizier diente, gelang es ihm, die Burg aus deren offiziellen Liste der zu zerstörenden Gebäude zu eliminieren. Gegen den "inoffiziellen" Raubzug der französischen Soldateska in Richtung Burg Eltz half indes nur der beherzte Einsatz und die List der Bürger von Müden an der Mosel, die diese Marodeure in ein reifes Kornfeld lockten und jenes zusammen mit den ungebetenen Gästen verbrannten.

 

Im Jahre 1733 

Aufgrund ihrer Verdienste in den Reformationswirren und den Türkenkriegen erhob Kaiser Karl VI. in Wien die Linie Eltz vom Goldenen Löwen im Jahre 1733 in den Reichsgrafenstand. Darüber hinaus erteilte er den Eltzern mit dem Großen Palatinat das Privileg, im Namen des Kaisers zu adeln, Notare zu erwählen, uneheliche Kinder zu legitimieren, bürgerliche Wappen mit Schild und Helmzier zu erteilen, öffentliche Richter und Schreiber zu ernennen, Leibeigene zu entlassen und vieles mehr. 

 

Im Jahre 1736 

Das Haus Eltz verfügte über umfangreiche Besitztümer in der Eifel, an Mosel und Rhein, besonders in den Kurstaaten Trier und Mainz. Ihr bedeutendster Besitz befand sich jedoch an der Donau im kroatischen Ostslawonien. Dort erwarb die Familie Eltz im Jahre 1736 die Herrschaft Vukovar. Sie war bis zur gewaltsamen Vertreibung 1944 der Hauptwohnsitz der Grafen von und zu Eltz. 

 

1738-39  

Anselm Kasimir Graf zu Eltz heiratete 1738 Maria Johanna Eva Josepha Frey-Fräulein Faust von Stromberg, letzte ihres Stammes, und nannte sich ab dann Graf zu Eltz-Kempenich gen. Faust von Stromberg. Bis heute heißen seine Nachkommen Eltz gen. Faust oder Faustin von Stromberg. 1739 ergänzte das kaiserliche Hofamt zu Wien das vermehrte Wappen der Grafen zu Eltz um das Herzschild der Freiherren Faust von Stromberg.  

 

 

1794 bis 1818 

Während der französischen Herrschaft auf der linken Rheinseite von 1794 bis 1815 wurde Hugo Philipp irrtümlich als Emigrant behandelt. Die Güter des "Bürger Graf Eltz" an Rhein und Mosel wurden in der Folge 1795 eingezogen und die Burg wie die dazugehörigen Güter der Kommandantur in Koblenz unterstellt. 1797 konnte Hugo Philipp gerichtlich belegen, dass er nicht emigriert, sondern in Mainz geblieben war. So erhielt er das Eigentum an seinen Gütern und die Nutznießung an seinen sonstigen Einkünften auf der linken, damals französischen Seite des Rheins zurück. 

Hugo Philipp kaufte 1815 das Rübenacher Haus und den anteiligen Grundbesitz von den Freiherren von Eltz-Rübenach. Damit endete die Eltzsche Ganerbschaft. Burg Eltz wurde, erstmals seit 1268, wieder in einer Hand vereint. Der Anteil der Linie Eltz-Rodendorf an Burg und Land war schon 1786 nach ihrem Aussterben an Eltz-Kempenich gefallen. Hugo Philipp starb 1818 in Koblenz und wurde auf seinen letzten Wunsch hin auf Burg Eltz bestattet. 

 

1811 bis 1844 

Emmerich, Hugo Philipps ältester Sohn, verzichtete 1811 auf die deutschen Eltzer Besitze und bekam die Herrschaft Vukovar zu eigen. Er war als Diplomat in kaiserlichen Diensten tätig. Seine bekannteste Mission war die offizielle Begleitung der Erzherzogin Leopoldina auf ihrem Wege zur Hochzeit mit Dom Pedro, dem späteren ersten Kaiser Brasiliens, nach Rio de Janeiro im Jahre 1817, sowie vor Ort die Leitung der österreichischen botanischen Expedition, die erste ihrer Art in Brasilien. Emmerich starb 1844 ohne männliche Erben. Der kroatische Besitz ging zurück an seinen Bruder Jakob.  

Jakob, Emmerichs jüngerer Bruder, erhielt bei der obigen Teilung zunächst die deutschen und später auf Geheiß seines Bruders auch die kroatischen Güter des Hauses. Er war mit Anna Maria Freiin Wambolt von Umstadt verheiratet. Jakob teilte, wie davor sein Vater Hugo Philipp, das Eltzer Erbe zwischen seinen Söhnen auf: Der älteste Sohn, Hugo, erbte Vukovar, der jüngere, Karl, Burg Eltz und die anderen deutschen Güter.  Jakob starb, wie Emmerich, ebenfalls 1844.  

 

Im Jahre 1848

Hugo war mit Lidvine Gräfin Pejácsevich verheiratet. Auf einer Rückfahrt nach Vukovar in der Zeit der ungarischen Aufstände 1848 wurde er von österreichischen Grenztruppen, die ihn als Spion für Ungarn verdächtigten, ermordet. Da dieser Mord ungesühnt blieb, orientierte sich seinen Bruder Karl nach Berlin und mied ab dann den Kaiserhof in Wien. Da Hugo ohne männliche Erben verstorben war, fielen die deutschen und die kroatischen Eltzer Besitze erneut in einer Person, Karl, zusammen.  

 

1844 bis 1888 

Im historischen Kontext mit der Romantik und ihrem wiedererwachenden Interesse am Mittelalter setzte sich Karl sehr intensiv für die Restaurierung seiner Stammburg ein. Die umfangreichen Arbeiten erstreckten sich von 1845 bis 1888. Sie verschlangen die Summe von 184 000 Mark, nach heutiger Kaufkraft rund 15 Mio. Euro. Bei der Restaurierung ging Karl sehr behutsam vor und nahm mit Einfühlungsvermögen und Sachverstand Rücksicht auf die vorhandene Architektur. Karls umfangreiche fachliche Korrespondenz mit dem Germanischen Nationalmuseum zu Fragen der Restaurierung der Burg belegt sein Engagement und seine Ernsthaftigkeit. Insbesondere verzichtete er auf wesentliche bauliche Veränderungen der Burg, im Gegensatz zu der im 19. Jahrhundert vorherrschenden Mode. Vielmehr wurde dank seiner eine weitgehend gekonnte Restaurierung durchgeführt – eine Arbeit, die auch heute noch den Beifall fachkundiger Betrachter findet. 

 

1848 bis 1944 

In der Folge des Todes seines älteren Bruders Hugo 1848 verlegte Karl den Hauptwohnsitz der Familie nach Kroatien. 1853 heiratete er seine Schwägerin Lidvine, die Witwe seines verstorbenen Bruders Hugo.  

Karl verbrachte dennoch wegen der Sanierung der Burg und wegen seines Einsatzes als Burghauptmann von Bad Homburg im Dienst des Kronprinzen Friedrich von Preußen sehr viel Zeit mit seiner Familie auf Burg Eltz und in Eltville am Rhein. Lidvine, Karls Frau, starb 1889, er selbst infolge eines dramatischen Unfalls mit der Pferdekutsche im Jahr 1900.  

Nach Karls Tod orientierte sich die Familie gesellschaftlich weg von Preußen in Richtung Donaumonarchie. In der Folge besuchten sie bis zur Flucht 1944 Burg Eltz und den Eltzerhof nur noch wenige Wochen pro Jahr. Rentmeister verwalteten in dieser Zeit vom nahe gelegenen Moselkern die Burg und ebenfalls das Gut in Eltville. Auf Eltz wohnten die Kastellane/Innen und waren für deren Pflege sowie für die Führung von Besuchern, die sich schriftlich anzumelden hatten, zuständig.

1900 bis 1906 

Unter der sehr kurzen Ägide von Jakob, ältester Sohn von Lidvine und Karl, wurde bis 1906 nicht nur das neue Kapellendach der Burg, sondern auch ein großer Anbau im Eltzerhof und eine bedeutende Erweiterung des Vukovarer Schloss vollendet. Jakob starb mit nur 46 Jahren 1906, seine Frau Marie, geb. Prinzessin Lobkowicz, auf der Flucht im Jahr 1945. Mit Jakobs Tod 1906 bis zur Volljährigkeit dessen Sohnes Karl 1917 übernahm Jakobs Bruder Erwein die Vormundschaft und die Verwaltung der Eltzschen Besitze.  

 

1906 bis 1922 

Beim Tod seines Vaters war Karl, der älteste Sohn von Marie und Jakob, erst 10 Jahre alt. Erwein, Jakobs Bruder, übernahm für Karl die Vormundschaft und die Verantwortung für die Eltzer Besitze.  Bald nach seiner Volljährigkeit heiratete Karl die 18-jährige Prinzessin Sophie zu Löwenstein-Wertheim-Rosenberg. Das Paar hatte zwei Kinder. Karl verunglückte im Sommer 1922 mit nur 26 Jahren tödlich. Erneut wurden die Eltzer Besitze unter Vormundschaft gestellt.  

 

1920 

Am 20. September 1920 führte ein Kaminbrand zu einem Schadfeuer auf Burg Eltz, dem Teile der Kempenicher Häuser, außerdem die Dächer von Rodendorf und Platteltz zum Opfer fielen. Die Wiederherstellung und Restaurierung der Burg zogen sich bis Mitte der 1930er Jahre hin. Dieser lange Zeitraum war u. a. der anspruchsvollen Aufgabe, der durch die Große Inflation entwerteten Versicherungszahlungen und rigorosen Devisenregeln, die einen Mitteltransfer aus Kroatien weitgehend verunmöglichte, geschuldet.  

 

1922 - 1982

Karls Witwe Sophie führte die Familie in Vukovar bis zur Vertreibung 1944 und in Eltville bis 1953, ehe sie Benediktiner – Ordensfrau wurde und in die Abtei St. Hildegard eintrat. Mit ihrer liebevollen Betreuung und erfolgreichen Neuansiedlung zahlloser Heimatvertriebener hieß sie im Rheingau „Die Königin der Flüchtlinge“. Daneben war sie, auch noch als Ordensschwester, eine ebenso produktive wie viel gelesene Schriftstellerin. Sie starb 1982. 

 

1944 bis 1978 

Jakob, der Sohn von Sophie und Karl, lebte bis 1944 in Vukovar und Zagreb. Er gelangte 1945 in amerikanische Kriegsgefangenschaft in Salzburg, wo er 1946 Ladislaja, geb. Freiin Mayr-Melnhof heiratete. Sie erreichten 1947 Eltville, wo Jakob das vernachlässigte Weingut der Familie bis Mitte der 1970er Jahre zu einem der führenden Riesling-Produzenten in Deutschland entwickeln konnte. Viele Jahre war er Weinbaupräsident im Rheingau und lehrte Weinrecht an der Universität Mainz. 1978 trennte er sich von den Weinbergen, was schließlich auch die Rettung des Eltviller Rheinufers vor einer Autobahn-Überbauung ermöglichte.  

 

1976 bis 1982

In den Jahren 1976 bis 1982 ließen Jakob und Ladislaja die Mauern der Burg umfassend sanieren, sichern und neu verputzen. Die Schatzkammer wurde 1981 eingerichtet und mit Preziosen aus den Sammlungen der Familie bestückt. Die Zugänglichkeit für Besucher wurde erheblich verbessert, und immer mehr Gäste von nah und fern kamen, um die „Burg auf dem 500 – Mark Schein“ zu besichtigen. Einen großen Anteil an der damaligen Neupositionierung und am anschließenden Erfolg der Burg hatten die Kastellane Dieter und Inge Ritzenhofen, die Eltern des heutigen Kastellans.  

 

1990 bis 2006

Nach der Wiedergründung des kroatischen Staates wurde Jakob 1992 als Abgeordneter seiner Heimatstadt Vukovar in das kroatische Parlament gewählt, wo er bis 1999 Mitglied des Auswärtigen Ausschusses war. Als einer der Vertreter Kroatiens im Europarat warb er erfolgreich für die internationale Anerkennung seines Landes. Zu den vielen Orden und Ehren, die er im Laufe seines bunten Lebens sammelte, gehörte auch das Goldene Vlies, als erstem Mitglied aus dem Haus Eltz. Er starb 2006. 

 

2006 bis heute 

Karl, Jakobs und Ladislajas ältester Sohn, und seine Frau Sophie, geb. Gräfin Schaffgotsch, übernahmen 2006 die Verantwortung für die Burg Eltz, die sich damals in einem prekären baulichen Zustand befand. Seit 2009 wurde Burg Eltz daher mit Hilfe des Bundes, des Landesamtes für Denkmalpflege in Mainz sowie der Stiftung Denkmalschutz generalsaniert. Es wurden vor allem die gefährdete Statik, schadhafte Dächer und Fachwerke, aber auch der Innenhof, die Haustechnik, Außenmauern, Fenster und Wandmalereien wiederhergestellt. Dies waren die umfangreichsten Restaurierungsmaßnahmen seit denen des Grafen Karl im 19. Jahrhundert.

2018 wurde Jakob, ältester Sohn von Sophie und Karl, in die Nachfolge berufen. Damit ist die Burg heute im Besitz der 34. Generation der Herren und Grafen von und zu Eltz, ununterbrochen seit Mitte des 12. Jahrhunderts. Auch im 21. Jahrhundert wird die Burg Eltz, liebevoll gepflegtes museales Kleinod des historischen Burgenbaus, eines der beliebtesten deutschen Sehenswürdigkeiten und Ziel von Kunstfreunden aus aller Welt sein.

© Burg Eltz 2024